Auf den ersten Blick könnte man glauben, dass es sich bei den ersten Vier um lauter gleiche Räder handelt ( das Vierte hat sich erst nach Erstellung der Titelbilder aufgedrängt ;)). Betrachtet man die Gefährte jedoch im Detail - siehe unten - erkennt man, dass jedes Rad einen etwas anderen Rahmen und eine völlig unterschiedliche Bestückung hat. Alle Fullies begnügen sich mit einem Gesamtgewicht von ca. 11 Kilogramm. Bei allen Rädern musste ich akzeptieren, dass Mountainbikes - weit mehr als Rennräder - durch den intensiven Gebrauch im Gelände zum Teil extremen Belastungen ausgesetzt sind und diese natürlich ihre Spuren hinterlassen. Zusätzlich, dem Trend der Zeit entsprechend, haben natürlich viele Biker ihre Fahrzeuge durch individuelles Tuning "verbessert". Daher gehe ich in diesem Abschnitt auch ein wenig auf die diversen Probleme bei der Restaurierung der Räder ein.
Alle Räder bekamen die 90-er Jahre Kultreifen "Panaracer SMOKE" und "DART" spendiert. Bei den an den "Race Comp's" verwendeten Cantilever Bremsen wurden die damals üblichen "Cable Hanger" montiert, die durch die rechtwinkelige Anlenkeung der Bremsarme eine wesentliche Verbesserung der Bremsleistung bewirken (auch ich bin für - der jeweiligen Zeit entsprechende - Tuningangebote sehr empfänglich ;)).
Das fünfte Bike unterscheidet sich von den Ersten durch ein damals aüßerst seltenes Rahmenmaterial - Metal Matrix, die fehlende Hinterbaufederung und die hydraulische Felgenbremse "MAGURA Race Line".
Fast hätte ich vergessen, es zu erwähnen: die innovative Hinterrad federung dieser Bikes - der legendäre Horst Link - mittlerweile von vielen namhaften Mountainbike Firmen bei der Konstruktion ihrer Bikes in Verwendung, sowie die aussergewöhnliche Federgabel sind Erfindungen des Österreichers Horst Leitner, dem Gründer der Firma AMP Research.
Das KTM Race Line war 1993 auf Basis des von Horst Leitner entwickelten AMP Rahmens eines der ersten vollgefederten Bikes und damals die Mountainbike Nr. 1 von KTM.
Der Erstbesitzer dieses Race Line hatte die schöne und leichte AMP Gabel durch eine Doppelbrückengabel ersetzt und den Rahmen mit "Downhill" Laufrädern bestückt. Die Gabel und die AMP Bremse waren - zum Glück inklusive der Original-Nabe - noch vorhanden, leider fehlten bei der Bremse einige Kleinteile.
Daher musste eine passende Bremse - in diesem Fall die Rock Shox Disc, ein Fremdprodukt, das aber speziell für diese Gabel gefertigt wurde - gefunden und die Laufräder mit Original-Felgen neu aufgebaut werden.
Dieses Rad ist jünger als das Vorige und hat eine etwas sonderbare Bestückung.
Bei diesem Rad wurde original ein Hinterbau ohne Canti-Aufnahme verwendet aber eine XTR Nabe für das Hinterrad mit einem Adapter für die Montage der AMP Disk Brake modifiziert (die Bremse gab es mit Adapter original von AMP als Set). Am Vorderrad befindet sich eine V-Brake.
Als ich das Rad erwarb, waren leider beide Laufräder durch einen Sturz dermaßen verbogen, dass auch hier die Laufräder - mit - glücklicherweise nochmals am Markt gefundenen - Originalfelgen von Ritchey neu aufgebaut werden mussten. Zusätzlich war der Rahmen durch offensichtlich lange "Aussenlagerung" sehr matt und verlangte eine Ganzkörperpflege.
Die Besonderheit dieses Rades ist das aus zwei dünnen Rohren bestehende "Unterrohr" des Rahmens und die asymmetrische Ansteuerung der Hinterradbremse.
Dieser Rahmen wurde von einem Vorbesitzer leider schwer misshandelt und kam buchstäblich "nackt" in meinen Besitz. Das Rad wurde daher von Grund auf neu aufgebaut und das ursprüngliche Schaltungs-Setup bestehend aus LX / GripShift wurde von mir mit LX STI's ergänzt. Anstelle der nicht vorhandenen originalen Laufräder mit LX Naben wurden solche mit XT Naben verbaut. Die extrem geschundenen Gabelholme habe ich - ganz gegen meine Prinzipien - neu lackiert.
Das Vierte meiner KTM Mountainbikes ist wie das vorhergehende Rad auch ein Race Comp. Allerdings ist der Rahmen schon ein 96er Modell, und hat daher nicht zwei dünne Unterrohre, sondern ein dickes Rundes.
Auch dieses Rad habe ich als „Rahmenset“ mit ein paar losen Komponenten in erbärmlichem Zustand erworben und es wurde unter erheblichem Aufwand an Zeit und Geduld wieder als „KTM Mountainbike“ zum Leben erweckt. Leider fehlt mir noch die ZANZI Post in einem erträglichen Zustand.
Zum Glück fand ich diesmal zufällig original Laufräder in sehr gutem Zustand und Originalbestückung – somit habe ich mir zumindest den Laufradbau erspart.
Dieses Rad hat ein spezielles Rahmenmaterial: Metal-Matrix und war eine etwas günstigere Alternative zum Race Carbon.
Auch dieses Rad ist - wie bereits am Beginn dieser Rubrik erwähnt - ein vielgefahrenes Mountainbike und hat schon einige Erfahrung gesammelt. Dies lässt sich nicht verstecken und man sieht es dem Rahmen leider an vielen Stellen an.
Dieses Rad ist auch ein "Race Comp", aber wesentlich jünger als die Vorhergehenden.
Da es mir so gut gefällt und sich fährt wie eine Rennmaschine, musste nun auch im Kapitel "Mountainbikes" ein jüngeres Rad einziehen.
Die ursprünglich verbaute Rock Shox Recon SL wurde von mir durch eine zwar etwas ältere, aber funktional bessere und optisch sowie technisch neuwertige Manitou SKAREB Platinum ersetzt.
Hier hat mich die Ähnlichkeit des Rahmendesigns zum Design des STRADA 6000 LC World Cup verleitet, noch ein weiteres, moderneres MTB meiner Sammlung einzuverleiben.
Es wurde der nackte Rahmen ohne Anbauteile erstanden und musste daher komplett neu aufgebaut werden. Es fehlten sogar die Gewinde-Inlays des hinteren Scheibenbremssattels, die ich dankenswerter Weise von KTM als Geschenk erhielt. Das Rad ist in dieser Farbgebung und Ausstattung äußerst selten, und es konnten praktisch keine Originalteile in gutem Zustand beschafft werden. Da das Bike aber ohnehin nicht als "Oldtimer" definiert werden kann, beschloss ich, bei den Komponenten großzügiger vorzugehen und eine etwas neuere - aber sinngemäß gleichwertige - Bestückung als die der Originalausstattung, anzubauen .
Wenn jemand passendes Material zu einem dieser Räder hat und dieses gegen kleines Geld los werden möchte, bitte melden!